Der Rohstoff Kork
Kork ist ein “Naturschaum”
Kork wird seit mehr als 3.000 Jahren in der mediterranen Region geerntet. Während der Sommermonate (Ende Juni bis August) wird der Kork von den Korkeichen in Handarbeit geschält. Die erste Ernte erfolgt nach etwa 30 Jahren, anschließend wird sie alle neun bis zehn Jahre wiederholt. Wirtschaftlich interessant wird die Ernte erst nach zirka 60 bis 80 Jahren. Dann hat die Rinde die Dicke, um Weinkorken zu produzieren, erreicht.
Nach der Schälung lagert die Rinde noch ungefähr sechs Monate zur Stabilisierung in den Korkhainen. Dieser Prozess ist für eine bessere Korkqualität notwendig.
Produktion
Der erste Schritt bei der Verarbeitung von Kork ist das Kochen mit Wasser in großen Bottichen. Der Kork wird gereinigt. Nach einstündigem Kochen expandiert das Gas in den Korkzellen. Der Kork entwickelt seine wabenartige Zellstruktur. Dieser Vorgang macht die Rindenstücke geschmeidig und flach. Das Volumen dehnt sich um etwa 20 Prozent aus. Anschließend werden die flachen Rindenstücke sortiert und in entsprechende Streifen geschnitten oder direkt granuliert. Aus dicken Streifen werden zum Beispiel Weinkorken gestanzt.
Korkleder
Herstellung
Das Verfahren zur Gewinnung und Herstellung von Korkleder ist sehr aufwendig und deshalb teuer. Von den Rohkorkzuschnitten aus der Eichenrinde eignen sich nur wenige Prozente für die Weiterverarbeitung zu der eigentlichen Korkhaut oder dem sogenannten Korkleder. Im Verarbeitungsprozess werden aus der Innenseite der Rinde beispielsweise Korken produziert, aus dem äußeren Teil zum Beispiel Bodenbeläge. Nur aus dem mittleren Teil kann Korkleder gewonnen werden, wenn er den hohen Qualitätsanforderungen der Produzenten entspricht.
Die zirka 1,5 cm dicken Korkplattenstücke werden mit einem natürlichen nach der REACH Verordnung* organischen Kleber zu größeren Korkplatten untrennbar und dauerhaft verbunden. Diese Platten werden mit sehr scharfen Klingen zirka einen Millimeter dünn aufgeschnitten, aufbereitet und dann auf einem Trägermaterial, meist aus Baumwolle und Polyester aufgebracht.
Materialeigenschaften
Korkleder ist ein Naturprodukt, daher sind Farb- und Strukturunterschiede ein typisches Merkmal und verleihen unseren Taschen und Accessoires eine unverwechselbare, einzigartige Optik. Es lässt sich ähnlich wie Leder verarbeiten und ist bei hoher Qualität samtweich wie zarte Haut und sehr leicht. Das Material ist außerdem pflegeleicht, es ist oberflächenimprägniert und somit auch weitgehend schmutz- und wasserabweisend. Mittlerweile existiert eine große Vielfalt an Korkleder-Oberflächen.
Das von corklook by Multikork Solutions verarbeitete Korkleder wird mit einem wasserlöslichen Kleber auf ein Trägermaterial aus Baumwolle und Polyester aufgebracht, die Oberflächenbeschichtung ist ebenfalls lösemittelfrei und nach der Reach-Verordnung schadstofffrei.
Pflegeanleitung
Die Pflege von Korkleder ist einfach: Meist genügt es, die Korklederprodukte mit einem in milder Seifenlauge getauchten Lappen feucht abzuwischen.
* Reach Verordnung: Verordnung zur Neuordnung der Straf- und Bußgeldvorschriften bei Zuwiderhandlungen gegen EG- oder EU-Verordnungen auf dem Gebiet der Chemikaliensicherheit.
|